Einen erfahrenen Profi an seiner Seite zu haben, hat einen ganz großen Vorteil: Ihr erspart euch mühsame Fehler auf dem Weg zu eurer Traum-Einrichtung. Durch unsere Arbeit als Interior Designer haben wir einige Fehlerquellen identifiziert, bei denen ohne ausreichend Erfahrung oder umfassende Recherche vieles schief gehen kann. In unserer neuen Serie „Where things go wrong“ schauen wir uns diese typischen Fehler genauer an und erklären, wie ihr sie vermeiden könnt. Heute geht es um Wandfarbe: wie ihr die richtige Farbe für euren Raum findet und sie stilvoll an die Wand bringt. Weiter geht es nach dem Klick auf Read more. Fehlerquelle #1: Die Farbauswahl Zunächst halten wir einmal fest, dass Farbe natürlich Geschmackssache ist. Jeder Mensch empfindet Farben anders und assoziiert dementsprechend unterschiedliche Dinge damit. Daher ist eine individuelle Beratung immer empfehlenswert. Nichtsdestotrotz hilft es, einige grundlegende Dinge über Farben zu wissen. Als Mensch empfinden wir Farbe anhand drei unterschiedlicher Eigenschaften: Farbton, Helligkeit und Sättigung. Während Farbton und Helligkeit noch relativ selbsterklärend sind, wird es bei Sättigung schon schwieriger. Kurz gesagt geht es bei Sättigung um die Qualität und Intensität einer Farbe, also wie bunt die Farbe auf uns wirkt (im Gegensatz zu stumpf, gräulich). Je intensiver eine Farbe ist, desto dominanter und aktivierender wirkt sie in der Regel auch. Hier sei an das aktuelle Revival des Memphis-Trend erinnert, der sich insbesondere knalliger Primärfarben bedient. Helle Farben, die ausschließlich mit viel Weiß „gestreckt“ sind, kennen wir vor allem aus dem skandinavischen Stil mit seiner Vorliebe für sanfte Pastellfarben. Abgetönte Farben – also Farben mit weniger Sättigung – wirken zurückhaltend und elegant, können in der falschen Nuance aber auch schnell schmutzig aussehen (insbesondere bei Grün-Gelb-Beige-Tönen). In den letzten Jahren wurde wieder vermehrt auf dunkle Wandfarben zurückgegriffen, von dunkelblau bis ganz schwarz. Das kann wunderbar elegant und stilvoll wirken, ist nun aber wirklich Typsache, ob man das beruhigend und gemütlich oder einfach nur bedrückend findet. Bevor man sich also für eine Farbe entscheidet, hilft es sich über das eigene Farbempfinden bewusst zu werden und darüber, wie man sich in den entsprechenden Räumen fühlen möchte. Blind einem Trend zu folgen kann bei der Farbauswahl buchstäblich für schlechte Stimmung sorgen. Dunkle Wände oder intensive Farbe? Es kommt auf die Stimmung an, die man erzeugen möchte. Fotos via Pinterest Fehlerquelle #2: Die Lichtverhältnisse Bei der Auswahl der passenden Wandfarbe sollte man stets auch auf die Lichtverhältnisse eines Raumes achten. Die gleiche Farbe kann so ganz unterschiedlich wirken: Je mehr direkte Sonneneinstrahlung, desto gesättigter und bunter wirkt die Farbe; Je weniger Sonne und je weniger Licht, desto dunkler und gräulicher empfinden wir eine Farbe. Ob man den jeweiligen Effekt der vorherrschenden Lichtverhältnisse nun verstärken oder ihm entgegen wirken möchte, das kann individuell wieder ganz unterschiedlich sein. Wir möchten an dieser Stelle darauf aufmerksam machen, dass dieser Fehler übrigens besonders häufig bei weißen Wänden auftritt. Weiße Wände sind besonders schön und wirkungsvoll in großen, hellen Räumen mit viel natürlichem Licht. Kleine, dunkle Räume hingegen wirken schnell grau und trist mit weißen Wänden. Als Alternative empfiehlt sich ein heller, leicht abgetönter neutraler Farbton, der Textur, Bewegung und Tiefe im Raum schafft. Die Lichtverhältnisse in einem Raum können die Wandfarbe ganz unterschiedlich wirken lassen. Foto via Pinterest Fehlerquelle #3: Die Fläche Eine ebenfalls sehr wichtige, aber nicht weniger schwierige Entscheidung betrifft die Fläche, welche man mit der Wandfarbe streicht. Setzt man einen Akzent auf oder mit einer Wand, oder entscheidet man sich für einen komplett gemalerten Raum, vielleicht sogar inklusive Decke? Auch hier stellt sich wieder die Frage nach der Wirkung, die man mit der Farbe erzielen möchte. Man darf hier ruhig „outside the box“ denken und Rechtecke um die Ecke ziehen oder mit anderen geometrischen Formen spielen. Hinzu kommt die Überlegung, ob architektonische Merkmale des Raumes wie Stückbordüren oder weiße Türen hervorgehoben werden sollen. Das kann ganz wundervoll aussehen und dafür braucht es nicht unbedingt eine besonders dunkle Wandfarbe. Von festen Regeln wie „immer 5cm Platz zur Decke lassen“ halten wir bei diesem Thema nicht viel, egal ob der Raum hohe oder niedrige Decken hat. Im Zweifel empfehlen wir immer Mut zur Farbe! "Thinking outside the box": Wandfarbe in geometrischen Formen und auf Möbelstücken. Fotos: Hotel Henriette Paris Fehlerquelle #4: Die Qualität Wie bei allem spielt auch die Qualität der gewählten Wandfarbe (und eventuell benötigter Grundierungen oder Finishes) eine wichtige Rolle. Wir wollen an dieser Stelle nur kurz darauf eingehen: informiert euch auf jeden Fall, wie robust eure gewählte Farbe ist, denn wie jede Oberfläche kann Wandfarbe Striemen und Kratzer bekommen. Darüber hinaus empfiehlt es sich auf die Zusammensetzung der Farbe zu achten, insbesondere wenn ihr Wert auf ökologisch und gesundheitlich unbedenkliche Produkte legt. Hast Du jetzt auch Lust auf neue farbige Wände? Dann buche deine ersten 60-Minutes-Know-How mit einem unserer Experten und lass dich in deinem Zuhause beraten: hier entlang. Im ersten Teil unserer Serie haben wir über die typischen Fehler beim Sofa-Kauf gesprochen (hier mehr erfahren). Du hast noch Fragen zum Thema Wandfarbe? Dann schreib uns gerne in den Kommentaren!
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