Schon in der Grundschule wird uns die Frage gestellt: Und was ist deine Lieblingsfarbe? Lisa mag Blau, Paul mag Gelb und Tom findet Grün ganz toll. In jungen Jahren zeigen wir oft Mut zur Farbe: Kinderzimmer, Kleidung und Spielzeug dürfen leuchtend bunt sein. Fast forward einige Jahre: du ziehst in die erste eigene Wohnung oder richtest das Familienhaus ein, stehst im Baumarkt vor endlosen Farbtöpfen und kannst dich gar nicht mehr an dein Faible für knalliges Purpurrot erinnern. Plötzlich ist alles Alpina-Weiß oder Magnolie – klassisch, zeitlos... und irgendwie langweilig. Okay, jeder weiß mittlerweile, dass neutrale, helle Töne dank guter Inszenierung nicht mehr öde aussehen müssen – das zeigt der reduzierte, skandinavische Stil besonders gut – aber wir stellen uns oft die Frage, wieso verlässt so viele Deutsche irgendwann der Mut zu Mohnrot und Puderzuckerpink an den eigenen vier Wänden? Dabei haben Farben die Möglichkeit, unsere Stimmungen zu beeinflussen und erwecken tiefsitzende, unterbewusste Assoziationen, sie können sogar unsere Gefühle subtil lenken. Ein zartes Veilchenblau erinnert vielleicht an den Garten der Oma, wo du als Kind so gerne gespielt hast – streiche dein Arbeitszimmer in diesem Ton und du wirst jedes Mal schöne Erinnerungen wecken, wenn du wieder Ordner wälzen musst. Und nun ein paar Tipps von uns zur farbigen Wandgestaltung: Oft ist das Problem mit der Farbwahl, dass es schlichtweg zu viele Optionen gibt. Wenn du dich überfordert fühlst, nimm dir ein Farbrad zur Hand! Mit seinen einfachen geometrischen Formen zeigt es Laien und Experten gleichermaßen, wie Primär-, Sekundär- und Tertiärfarben einander gegenüberstehen und miteinander wirken. In ihrer puren Form sind diese Farben, insbesondere für die Wandgestaltung, meist noch zu kräftig und dominant. Um das Spektrum zu erweitern, hellst du die Farben mit Weiß auf – und somit entstehen die beliebten Pastelltöne. Alternativ kannst du die Farben abtönen – gib Grau dazu, um die Leuchtkraft der Farbe zu mindern. Bei der Auswahl solltest du auch beachten, dass Farben unterschiedlich wirken, je nachdem wie viel Licht sie abbekommen. Kräftige Farben wirken bei wenig Lichteinfall dramatischer. Bevor du deine Wände streichst, kannst du die Farbe auf einem Stück weißem Packpapier testen, welches du mit Tape an der Wand befestigst und dann die Farbwirkung bei unterschiedlichem Lichteinfall beobachtest. So stellst du sicher, dass du eine Schattierung findest, mit der du dich jederzeit wohl fühlst.
Und nun auf die Plätze, fertig, ran an die Farbtöpfe! Wir wollen gerne von dir hören, welche Wandfarbe du schon immer mal ausprobieren wolltest? Schreib es uns in den Kommentaren! Fotos: Sascha Polzin für INDECORATE / Fastighetsbyran / Andrea Ferrari / Elle Deco
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