Unsere Designerin Kathy zieht um und wir dürfen sie in den nächsten Wochen bei der neuen "Nest"-Gestaltung begleiten. Kathy gibt uns einen exklusiven Einblick und zeigt, dass es beim Umzug auch für einen Profi überraschende Herausforderungen zu überwinden gilt. Heute erfahren wir, wie es ist, wenn ein Interior Designer für sich selbst einrichtet. "Der letzte Anstrich ist getan, die letzte Lampe hängt. Ich klettere auf einen (tollen neuen Rattan-)Stuhl und rufe: "Mein Zollstock ist ein Zauberstab – und wir sind Magiere!" Okay, ich übertreibe maßlos, aber ein bisschen Selbstlob (das ich gerne mit meinem Freund teile) ist in diesem Moment doch wohl erlaubt. Denn in nur fünf Wochen haben wir es geschafft, das gefühlt Unmögliche möglich zu machen und aus nackten Räumen ein gemütliches Zuhause zu gestalten. Ich komme mir ein bisschen vor, wie in der verrückten britischen TV-Sendung "60-Minute Makeover" – wo in einer Stunde ein kompletter Raum neu gestaltet wird. Man fragt sich: Ist das Hexerei oder einfach nur harte Arbeit? Naja, wohl eher verdammt viel Vorbereitung hinter den Kulissen, aber ich schweife ab... Fünf Wochen klingt viel, nicht? Aber bei der Größe des Projekts hätte ich für meine Kunden circa drei Monate bis zur Fertigstellung eingeplant: Der Laie vergisst oft, dass auch wenn die Konzeption schnell geht, Lieferzeiten und Montage den Zeitplan bestimmen. Wenn man nicht alles auf einmal von IKEA holen möchte, dann muss man oft warten. Und warten. Und warten. Das ist aber auch meistens okay so – gutes Ding will schließlich Weile haben." "Ich sollte an dieser Stelle vielleicht kurz erklären, wieso überhaupt die Deadline. Es gibt ein Fotoshooting in den eigenen Wänden für eine lokale Zeitung und das Motto lautet "festliche Einrichtung". Heißt, es müssen nicht nur schicke Lampen statt einsamen Glühbirnen an der Decke hängen, es soll auch einen perfekt geschmückten Baum geben und am besten noch frische Plätzchen. Der Zeitplan im Überblick: Konzepte kreieren (hier immer wieder die Herausforderung, was gefällt nicht nur mir, sondern auch dem Herren des Hauses?), bestellen, bestellen, bestellen, einkaufen, einkaufen, einkaufen, sich kurz um das arme Konto sorgen, malern, bohren, Lampen montieren... ach so und ab und an nebenbei auch ARBEITEN (ups, das hätte man ja fast vergessen)! Die Wochen vergehen in Windeseile. Unter meinem Nagellack klebt noch Wandfarbe, in der Ankleide stehen Kisten über Kisten und ich hätte fast verpasst, den Akkuschrauber vom Nachttisch zu räumen aber: es ist geschafft! Ich muss euch wohl kaum sagen, dass ich nach dem Fotoshooting erst mal eine Woche schlafen will und wenn jemand das Wort "Interior" in den Mund nimmt, sich bei mir Ausschlag breit macht. Aber wie man so schön auf Englisch sagt: no rest for the wicked! Da hat man die Beine gerade hochgelegt, klingelt schon das Telefon und der nächste Kunde möchte betreut werden. Seine erste Frage: "Kann man das auch schneller hinbekommen?" Und ich so... "
Danke an Kathy für diese erheiternden Einblicke in das Leben als Interior Designer! Wahrscheinlich bist du jetzt genauso neugierig auf Fotos aus der neu eingerichteten Wohnung wie wir – die wird es hier im Magazin natürlich auch ganz bald geben! Bis dahin freuen wir uns von dir zu hören - wie erging es dir bei der Wohnungseinrichtung: Hat alles länger gedauert als gedacht, oder ging es vielleicht sogar schneller? Würdest du dir beim nächsten Mal lieber professionelle Hilfe dazu holen? Erzähl es uns in den Kommentaren! Fotos: Casa Cook Rhodes / Hübsch Interior / Anne Nyblæus für Elle Decoration SE / Jonas Ingerstedt für Folkhem
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