Hohe Wände, zarter Stuck, schöne Holzdielen – Bloggerin Lisa von „It’s pretty nice“ lebt einen wahrgewordenen Altbau-Traum: Auf rund 90 Quadratmetern darf sich die in Berlin lebende Stylistin und freie Fotografin tagtäglich kreativ austoben. Im Interview verrät Lisa, was sie an ihrer Wohnung besonders liebt und wie sie es geschafft hat, ihre Interior-Leidenschaft zum Beruf zu machen. STECKBRIEF FÜR IT'S PRETTY NICE Lisa aus Berlin Selbstständige Fotografin und Interior Stylistin Wohnt auf 90qm in einer 3-Zimmer-Altbauwohnung Blog | Instagram | Facebook | Pinterest Wie kann eine schöne Wohnung dein Lebensgefühl positiv beeinflussen? Ein gemütliches Wohnzimmer, ein aufgeräumter Arbeitsplatz, ein cleanes Schlafzimmer – für mich spielen alle diese Dinge eine große Rolle, damit ich mich in meinem Zuhause richtig wohl fühle. Wir verbringen so viel Zeit in unseren eigenen vier Wänden, da sollte die Einrichtung gut durchdacht sein und dafür sorgen, dass wir diese Zeit rundum genießen können. Und damit meine ich nicht nur, dass es einem optisch gut gefällt, ich achte auch immer darauf, dass alle nötigen Funktionen erfüllt werden. Wenn man sich diese Zeit beim Einrichten nimmt, wird man auf jeden Fall tagtäglich belohnt. Als Interior-Blogger hat man meist auch einen guten Überblick über aktuelle Trends. Welche gefallen dir besonders gut? Das Thema Trends versuche ich nicht immer ganz so streng zu sehen und mache deshalb auch nicht jeden Trend mit. Viel wichtiger finde ich, dass jeder Mensch seinen eigenen, persönlichen Stil findet und in seiner Einrichtung auch etwas von seinem Charakter wiedergibt. Aber natürlich gibt es auch Trends die mir sehr gut gefallen. Auch in diesem Jahr ist zum Beispiel das Thema „Urban Jungle“ noch aktuell, mit dem ich mich sehr gut identifizieren kann. Du machst gerne DIY-Projekte. An welchem erfreust du dich nach wie vor besonders? Das stimmt, manchmal muss man einfach selbst ran, wenn man alle seine Vorstellungen in einem Produkt vereinen möchte. Ein Projekt an dem ich mich nach wie vor noch sehr erfreue, ist unser selbstgebautes Bettgestell aus Holzplatten. Das Projekt haben wir so lange aufgeschoben und am Ende war es doch ganz leicht und hat den Raum komplett verändert. Du hast auch einen eigenen Online-Shop. Wie gehst du bei der Auswahl deiner Produkte vor? Genau, mein Online-Shop Hej Home ist aktuell ein Projekt in das ich sehr viel Zeit und Liebe investiere und bei dem ich meinen Stil und meine Liebe zum Thema Einrichten zusätzlich ausleben kann. Bei der Produktauswahl spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle. Zum Einen gehe ich natürlich immer etwas nach meinem eigenen Geschmack, zum Anderen ist mir auch eine besonders hochwertige Verarbeitung der Produkte wichtig. Wir (Hej Home ist mittlerweile ein Zwei-Frau-Unternehmen) unterstützen aber auch sehr gerne kleine, unbekanntere Labels und arbeiten zur Zeit auch an den ersten Kollaborationen mit Designern. Es bleibt also auf jeden Fall spannend! Du lebst in einer schönen Berliner Altbauwohnung. Ist das ein Einrichtungstraum oder gibt es dort auch Ecken, die sich schwieriger gestalten lassen? Für mich ist es auf jeden Fall ein Einrichtungstraum. Die hohen Decken, der zarte Stuck, die knatschenden Holzdielen – das liebe ich einfach. Auf die Raufasertapete und das altmodische Bad könnte ich wiederum verzichten, aber so ist das eben bei Mietwohnungen. Welche Stilrichtungen magst du besonders gerne und warum? Ich kann mich ganz klar mit dem skandinavischen Stil identifizieren und mag dieses leichte, minimalistische Wohngefühl ganz einfach. Obwohl der Stil viele cleane und helle Farben vertritt, wirkt die Einrichtung durch warme und natürliche Holztöne trotzdem sehr gemütlich. Interior Design ist bisweilen auch etwas kostspielig. Was sind deine Tipps und Tricks für eine aufregende Einrichtung bei schmalem Budget? Ich denke die Mischung macht’s. Es spricht absolut nichts dagegen bei den Basics auch mal auf die beliebte Möbelhauskette zurückzugreifen und sich dann eher ab und zu mal ein besonderes Designstück zu gönnen. Kombiniert man das ganze noch mit Vintage-Stücken vom Flohmarkt und DIY-Projekten, kann man eigentlich nichts falsch machen und schont auch das Budget etwas. Welche Projekte stehen demnächst in deiner Wohnung an? Als nächstes möchte ich mich an unseren Badezimmer Fußboden machen. Hier müssen dringend die orangen Fliesen mit einer schlichteren Lösung versteckt werden ;). Welches Stück in deiner Wohnung könnte dir niemand ausreden?
Puh, sehr gute Frage. Ich hänge tatsächlich sehr an meinem Hay Tray Table, da dieser das erste Stück ist, das ich mir damals als Studentin einfach „gegönnt“ habe. Ansonsten sind es eher Kleinigkeiten in der Küche, die ich von meiner Oma geerbt habe. Solche Stücke mit Geschichte möchte man natürlich nicht mehr hergeben. Wie sieht deine Lieblingsecke zu Hause aus? In der kalten Jahreszeit ist das Schlafzimmer mein absoluter Rückzugsort. Das Bett steht bei uns direkt am Fenster und das ist einfach sehr gemütlich, besonders wenn es draußen stürmt und regnet. Ein heißer Tee und ein gutes Buch sind dann alles, was ich noch brauche. Liebe Lisa, wir danken Dir ganz herzlich für das schöne Interview und die vielen Einblicke in dein tolles Zuhause! Weitere Interviews mit interessanten Persönlichkeiten und Artikel über neue Shops und coole Labels findest du in unserem Magazin unter "Netzwerk". Hast du noch Fragen an Lisa, die wir hier nicht beantworten konnten? Dann hinterlass uns einfach einen Kommentar unter diesem Artikel! Fotos: Lisa Reck
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Interiorlover mit Leib und Seele – das trifft definitiv auf Jasmin zu. Sie bloggt seit Anfang 2012 auf Elbmadame und zeigt dort schönes Design, aufregende Interior-Ideen und schreibt über inspirierende Reise-Erfahrungen. Mit uns hat sie über ihre Liebe zum schönen Wohnen, Interior-Tipps für den kleinen Geldbeutel und ihren aktuellen Lieblingstrend gesprochen. STECKBRIEF FÜR ELBMADAME Jasmin aus Hamburg Interior Expertin und Innenarchitektin Wohnt auf 70qm in einer 3-Zimmer-Altbauwohnung mit zwei Balkonen Blog | Instagram | Facebook | Pinterest | Twitter Woran hast du gemerkt, dass schönes Interior Design Spaß macht? Das Thema Einrichten und Design hat mich so lange ich denken kann schon immer interessiert. Ich habe deshalb Innenarchitektur studiert und bis vor Kurzem auch in einem klassischen Innenarchitekturbüro gearbeitet. Mittlerweile bin ich ins redaktionelle Umfeld gewechselt und leite als Interior Expertin die Redaktion und Community von Roomido. Hier treffen sich für mich zwei große Leidenschaften – das Bloggen, beziehungsweise Schreiben, und die Liebe zu Design und Gestaltung. Wie muss eine Wohnung eingerichtet sein, um dich zu begeistern? Schön Wohnen bedeutet vor allem eins für mich: Sich zu Hause wohlfühlen. Das "Zuhause" selbst ist für mich ein Rückzugsort, ein Ruhepol und Ort, an dem ich meine Batterien wieder aufladen kann. Diese Atmosphäre wird natürlich auch durch die Einrichtung und Gestaltung der Wohnung erzeugt. Dabei geht es vorrangig nicht nur um schicke Möbel, sondern um Stimmigkeit der Einrichtung und eine persönliche Note. Clevere Elemente abseits des Bekannten begeistern mich dabei besonders. Welchen Einrichtungsstil findest du wunderschön, würdest ihn aber eher nicht bei dir Zuhause umsetzen? Ich finde die aktuell vielerorts zu sehenden Einrichtungsideen, die dunkel und stimmungsvoll sind, wunderschön. Satte Farbtöne an der Wand, Samtbezüge auf Möbeln mit filigranen Metallbeinen und edle Wohn-Accessoires gefallen mir derzeit sehr. Ich finde diese Einrichtung jedoch zu stark für meine eigene Wohnung. Dort setze auf eine zeitlose, helle Basis, die mit markanten Deko- und Einzelstücken ergänzt wird. Welchen Tipp hast du, um sich auch mit einem kleinen Geldbeutel gut einzurichten oder zumindest die ersten Schritte zu machen? Mit handwerklichem Geschick lassen sich viele kleine Dinge mit großer Wirkung umsetzen. Eine neue Wandfarbe, ein frisch gestrichenes Holzmöbel oder andere DIY-Projekte sorgen für einen neuen Look und sind schnell zu realisieren. Außerdem wichtig: Passende Accessoires. Ein Raum bekommt schnell ein neues Gesicht durch kleine Veränderungen wie andere Textilien (Kissen, Vorhang, Teppich), kleine Accessoires und frische Blumen in einer schlichten Vase. Wichtig dabei ist nur, sich vorher über das Gesamtkonzept einige Gedanken zu machen und zu schauen, was genau eingesetzt werden soll. Eine kleine Collage hilft bei der Vorstellung des Endresultats. Wenn du dir etwas aussuchen könntest, was morgen direkt zu dir in die Wohnung geliefert würde – was wäre es? 20 Quadratmeter mehr Platz und ein neuer Kleiderschrank. Was war die beste Investition in deiner Wohnung? Unsere Esstischstühle. Lange habe ich überlegt und gespart, bevor ich die Investition getätigt habe. Heute schaue ich sie noch immer gern an und bin sicher, dass sie auch nach dem nächsten und übernächsten Umzug noch um unseren Tisch stehen werden. Wenn du auf der Suche nach neuen Ideen bist, wie gehst du vor? Ich halte es für wichtig, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und die Grenzen des Gewohnten zu erkunden. Die Dinge auch mal außerhalb des normalen Kontexts einzusetzen. Ich stöbere gern im Netz oder in Magazinen und Büchern, da entstehen schnell eigene Ideen. Auch Reisen und fremde Kulturen inspirieren ungemein. Außerdem bin ich der festen Überzeugung, dass durch Kommunikation und Austausch mit kreativen Menschen ganz viele kreative Gedanken entstehen. Welcher aktuelle Interior Trend (Farben, Muster, Pflanzen, etc.) gefällt dir besonders gut? Die filigranen Möbelbeine, die derzeit wieder verstärkt auftauchen und an den Mid Century-Style angelehnt sind, mag ich sehr. Sie suggerieren Leichtigkeit bei den Möbeln und sind je nach Material vielfältig kombinierbar. Du reist auch gerne. Wo hast du bisher die schönsten Wohninspirationen entdeckt? In Sachen Interior sind uns die Skandinavier Meilen voraus, das heißt, der erste Preis geht hier eindeutig an Dänemark und Schweden. Besonders Kopenhagen ist für mich eine schier unerschöpfliche Inspirationsquelle. Wie sieht deine Lieblingsecke Zuhause aus? Bei mir zu Hause ist es der Eckplatz auf dem Sofa, direkt am Fenster. Da treffen sich Gemütlichkeit und viel Tageslicht – der perfekte Ort zum Entspannen, am Besten mit dem passenden Buch und einer guten Tasse Kaffee. Liebe Jasmin, wir danken Dir ganz herzlich für das spannende Interview und die zahlreichen Einblicke in dein wunderschönes Zuhause!
Weitere Interviews mit interessanten Persönlichkeiten und Artikel über neue Shops und coole Labels findest du in unserem Magazin unter "Netzwerk". Hast du noch Fragen an Jasmin, die wir hier nicht beantworten konnten? Dann hinterlass uns einfach einen Kommentar unter diesem Artikel! Interior-Fotos: Jasmin Tschechne Elbmadame / Porträtaufnahme: Katja Heil
Und es ist schon wieder Makeover-Time bei uns! Nach unserer letzten Rundum-Renovierung in Kreuzberg, zeigen wir dir heute ein Projekt in Berlin, bei dem das Möblieren und Dekorieren im Vordergrund stand. Die Kunden - eine junge frisch gebackene Familie - sind von Leipzig nach Berlin gezogen mit einigen Möbeln im Gepäck. Unsere Designerin Ulli wurde dazu geholt, um ein stimmiges Interior Konzept für die helle Neubauwohnung zu entwickeln und dabei die vorhandenen Möbel möglichst zu integrieren.
Im großen Wohn-Esszimmer mit offener Küche treffen natürliche Materialien auf zahlreiche schwarze Elemente. So wird in dem hellen Raum ein schöner Kontrast erzeugt, der dem Raum Tiefe gibt. Der rustikale Holztisch auf dem Kuhfell-Teppich, die Aufbewahrungskörbe aus Seegras und die cognac-farbenen Lederelemente schaffen eine gemütliche Atmosphäre. Die Farbpalette ist mit viel weiß, schwarz und hellen Brauntönen neutral gehalten - also ganz im Sinne des skandinavischen Stils. Ein Highlight im Raum ist die kupferfarbene Pendelleuchte über Küchentresen und Esstisch.
Durch den Flur geht es zu den restlichen Zimmern der Wohnung. Für ausreichend Stauraum wurde hier ein großer IKEA-Schrank aufgebaut, den Ulli mit schönen schwarzen Leder-Griffen von Superfront aufgewertet hat. Ein hellgrauer Läufer von unserem Interior Partner Urbanara, Eames-inspirierte Hocker und noch mehr Aufbewahrungskörbe aus Seegras kreieren eine einladende Atmosphäre.
Ein besonderer Fokus im Design-Prozess war das Schlafzimmer der Eltern. Hier wurde durch verschiedene Kniffe eine echte Wohlfühl-Oase geschaffen: die neue Farbpalette ist ruhiger und einladender dank sanfter Grau-, Lila- und Beige-Töne. Der warme Holzton von Nachtschränkchen und Schminktisch bringt Gemütlichkeit in den Raum. An der rechten Wand fand ein weiterer großer PAX-Schrank seinen Platz, ebenfalls mit coolen grauen Fronten und Griffen von Superfront verschönert. Die beige-farbenen Leinen-Vorhänge sind eine tolle Ergänzung zum skandinavischen Look, denn ihre natürliche Textur vermittelt Wärme und Leichtigkeit.
Im Kinderzimmer waren bereits einige schöne Möbelstücke vorhanden. Dank eines neuen Layouts wird der vorhandene Platz des eher kleinen Raums nun optimal genutzt. Weiterer Stauraum in Form des flexiblen Sideboards auf Rollen sowie farblich abgestimmte Wandregale lassen das Kinderzimmer aufgeräumt und einladend wirken. Kleine Accessoires wie die Lichterkette, farbliche abgestimmte Wandbilder und ein hübscher rosa-farbener Teppich von Urbanara runden das Gesamtbild ab.
Der letzte Raum dieser hellen Berliner Neubauwohnung wird als Arbeits- und Gästezimmer genutzt. Auch hier findet sich die skandinavische Farbpalette mit Weiß, Schwarz, Grau und warmen Holztönen wieder. Ergänzt wird sie durch das blaue Ausziehsofa und die auf Anleitung von Designerin Ulli selbst gestalteten Wandbilder über dem Sofa.
Ein wirklich tolles Gesamtergebnis hat unsere Designerin Ulli da auf die Beine gestellt - modern, skandinavisch, gemütlich. Und jetzt bist du an der Reihe - welches der Zimmer gefällt dir am besten? Wo hat dich das Vorher-Nachher am meisten überrascht? Wir freuen uns wie immer über deinen Kommentar! Mit unserem "Get The Look" kannst du dich für dein eigenes Zuhause inspirieren lassen und mehr Make-over-Projekte von uns gibt es hier.
Fotos: INDECORATE
GET THE LOOK
Hohe Wände, Dielenboden, Flügeltüren – fast 25.000 Follower lassen sich mittlerweile von Johannas Instagram-Account und ihren Interior-Ideen inspirieren. Im Interview verrät uns @mintundmeer, was sie an ihrer Altbauwohnung im Norden Deutschlands besonders schätzt und welche Projekte demnächst in ihren vier Wänden anstehen. STECKBRIEF FÜR MINTUNDMEER Johanna aus Kiel Studentin Wohnt auf 74qm in einer 3-Zimmer-Altbauwohnung mit großem Balkon Blog | Instagram | Facebook | Pinterest Was ist gutes Interior Design für dich? Das ist eigentlich sehr unterschiedlich. Wenn jemand zum Beispiel Künstler ist und eine super schöne Wohnung hat, die voll ist mit Malsachen und Staffeleien, dann kann das für mich genauso schön sein wie eine ganz minimalistische Wohnung. Ich finde, es muss immer zum Menschen passen! Auf was in deiner Wohnung könntest du auf keinen Fall verzichten? Was für eine schwierige Frage! Meine Schiebetür! Und auch auf meinen türkisen Schrank, den ich hier stehen habe. Den habe ich von meiner Oma geerbt. Wobei hier natürlich auch die Sache ist: Ich würde sofort darauf verzichten, wenn dafür meine Oma wieder da wäre. Wenn du für den Rest deines Lebens wählen müsstest: Altbau oder Neubau? Altbau! Ich finde Neubauwohnungen zwar grundsätzlich praktischer. Das sehe ich auch gerade bei Verwandten. Sie bauen aktuell und können so natürlich alles bestimmen: Wo soll welche Wand sein, wie groß soll die Fernsehecke sein, wo soll ein Regal eingelassen sein – das ist natürlich super praktisch! Aber ich finde Altbau einfach charmanter. Es gibt ja teilweise Altbau-Wohnungen mit einem riesengroßen Kachelofen, das wäre irgendwann mal mein Traum! Was bewunderst du an fremden Wohnungen besonders? Ich bewundere immer, wenn Menschen ihren eigenen Stil gefunden haben. Es gibt ja Architekturzeitschriften oder zum Beispiel die Kinfolk, in denen man perfekt gestylte Architekten-Wohnungen sieht. Klar, die sind toll, aber so unnahbar. Ich finde es hingegen toll, wenn die Menschen aus dem, was sie haben, etwas Tolles rausholen. Igor hat ja beispielsweise eine relativ kleine Wohnung, aber er hat den Platz so gut genutzt und sich einen gemütlichen Dschungel geschaffen. Auch die Wohnung von Maren ist eigentlich ein weißes Blatt Papier – und sie hat so viel daraus gemacht und es so liebevoll und cool eingerichtet. Es ist super, wenn Leute selber Sachen machen und Ideen umsetzen. Wenn du dir einen Design-Klassiker aussuchen dürfest, der direkt in deine Wohnung einzieht – welcher wäre das? Der Lounge-Chair von Vitra, dieser riesengroße, unglaublich teure Sessel. Ich wüsste ehrlich gesagt gar nicht, wo der hier stehen sollte, aber wenn ihn mir jemand schenken würde, würde ich nicht Nein sagen. Oder der Y-Chair, den finde ich auch total schön. Zwischen den beiden müsste ich das dann wohl ausmachen. An was kannst du dich nicht sattsehen? Ich mag diesen eklektischen Style, wenn man viele verschiedene Stilrichtungen mixt und das dann immer wieder etwas bricht. Dennoch sieht es total harmonisch aus. Ich finde es sehr spannend, wenn das Auge immer wieder etwas Neues entdecken kann. Aber auf eine gewisse Art und Weise ist es auch immer total schön, ganz weiße und cleane Wohnungen zu sehen. Die haben immer etwas, gerade im Kontrast zu einem Altbau. Aber grundsätzlich finde ich das Eklektische, bei dem man sich auch farblich mal etwas traut (das tue ich ja meistens eher nicht so), total bemerkenswert. Auch Samtmöbel – super spannend! Oder Boho-Wohnungen mit Baldachin und Steppdecken, wirklich irre! Welche Projekte stehen bei dir in der Wohnung demnächst an?
Was mir in unserer Wohnung wirklich ein Dorn im Auge ist, das ist unsere Küche. Sobald ich ein Foto bei Instagram poste und dazu schreibe „Meine Küche ist so doof“, finden sie immer alle ganz gut. Aber da habe ich natürlich auch die Belichtung geändert, das Foto heller gemacht und alles im besten Winkel fotografiert – aber in Realität fällt das Ding wirklich fast auseinander und ist nicht mehr zeitgemäß. Den Raum schick zu machen steht auf meiner Agenda für 2017 ganz oben. Für mein Arbeitszimmer müsste ich allerdings auch noch etwas Neues bauen. Dort stapeln sich momentan meine Bücher, die brauchen ein neues Heim. Dazu schwirren mir noch ein paar andere Sachen im Kopf herum, aber da müsst ihr euch dann überraschen lassen. Was ist deine Lieblingsecke zuhause? Am liebsten mag ich es, morgens mit einem Kaffee im Bett zu sitzen und durch die Schiebetür ins Wohnzimmer zu sehen. Das sind morgens immer so meine fünf Minuten – nochmal zum durchatmen, Kaffee trinken und dann kann’s losgehen! Liebe Johanna, wir danken Dir für das schöne Interview und die inspirierenden Einblicke in deine Traum-Wohnung – wir sind gespannt, was du als nächstes umsetzt! Mehr über unser Netzwerk mit interessanten Persönlichkeiten, neuen Shops und coolen Labels findest du hier. Hast du noch Fragen an Johanna, die wir hier nicht beantworten konnten? Dann hinterlass uns einfach einen Kommentar unter diesem Artikel! Fotos: mintundmeer Über 17 Millionen Fotos kursieren mittlerweile schon auf Instagram alleine zum Hashtag #interior. Doch wer sind all diese Fans des Schönen Wohnens überhaupt und was begeistert sie? Wir wollen dir künftig einige von ihnen etwas näher vorstellen und herausfinden, wer sich hinter den schönen Accounts von Bloggern, Designern und Interior-Liebhabern verbirgt. Nach Bloggerin Maren aus Köln, haben wir uns diesmal mit Antonia von Craftifair - ebenfalls aus Köln - getroffen. Sie verrät uns im Interview, wie sie Inspiration für ihre tollen Do-it-Yourselfs findet und wo sie nach coolen Vintage-Stücken für ihre Wohnung sucht. STECKBRIEF FÜR CRAFTIFAIR Antonia aus Köln Arbeitet als Content Creator & Online Marketer Lebt in einer Altbauwohnung Blog | Facebook | Instagram | Pinterest Wie hast du gemerkt, dass dir schönes Wohnen und ein gelungenes Interior Design am Herzen liegen? Eine kreative Ader hatte ich eigentlich schon immer und sie liegt auch bei uns in der Familie. Meine Mutter war sehr affin was Wohnungseinrichtung betrifft, genauso wie meine Oma. Das habe ich so von Zuhause mitbekommen. Bei der ersten Studentenbude habe ich noch nicht so viel Wert darauf gelegt, da musste es erst einmal günstig sein und praktisch. Als ich mit meinem jetzigen Mann in unsere erste eigene Wohnung gezogen bin, haben wir dort alles zusammengewürfelt: seine Sachen, meine Sachen, alles durcheinander und irgendwann dachte ich mir „Da muss was passieren!“. Nach und nach habe ich den alten Kram verkauft, gespendet oder verschenkt und gegen schöne Sachen ausgetauscht. So wurde meine Leidenschaft zum Einrichten noch größer! Ich habe gemerkt, dass das total mein Ding ist, meinen Blog gestartet und jetzt ist es sozusagen meine Passion. Was macht gutes Interior Design für dich aus? Ich finde es total wichtig, nicht nur Sachen zu kopieren, die man irgendwo gesehen hat, sondern auf jeden Fall seinen eigenen Stil einzubringen. Man sollte erkennen, wer dort wohnt und welche Persönlichkeit hinter dem Menschen steckt. Dabei kommt es auch nicht darauf an, super teure Möbel zu kaufen oder lauter angesagte Designer-Stücke, sondern viel mehr auf die Kombination. So lässt es sich auch ganz easy mit Ikea-Stücken, Flohmarkt-Funden und hier und da einem Designer-Teil arbeiten. Die Mischung macht es einfach! Romantischer Landhaus-Stil, Mid-Century oder clean und skandinavisch, welchem Einrichtungsstil bist du verfallen? Diesen sehr minimalistischen skandinavischen Stil schaue ich mir wirklich sehr gerne an, bei dem alles sehr clean und farblos gehalten ist. Das finde ich sehr schön. Meinen eigenen Stil bezeichne ich selbst immer als eine Mischung aus Skandinavisch, Vintage und einem Hauch Boho. So hat man dieses Minimalistische, aber auch ein paar Farbtupfer und ein bisschen Vintage. Du machst sehr gerne DIYs und setzt Projekte in der Wohnung um. Woher bekommst du deine Inspiration? Natürlich oft aus dem Internet! Von anderen Blogs, von Pinterest oder Instagram, das sind tolle Inspirationsquellen! Die besten DIY-Ideen bekommt man aber eigentlich in den Situationen, in denen man gerne etwas hätte oder etwas braucht, was gerade nicht da ist. Dann überlegt man, wie man es selbst machen könnte oder wie man aus einem vorhandenen Stück etwas noch Schöneres machen kann - quasi aus der Not heraus. Wir bauen uns gerade ein neues TV-Board selbst und hatten da am Anfang gewisse Sachen im Kopf, aber konnten es nicht finden oder es hat ein Vermögen gekostet. Dann liegt der Gedanke nahe, es einfach selbst zu bauen. Dann wird geplant und getüftelt und schließlich kommt hoffentlich etwas Gutes dabei raus! Gibt es aktuell einen Interior-Trend, den du besonders magst (oder auch gar nicht magst)? Auf den Pflanzentrend bin ich total aufgesprungen! Den finde ich auch nach wie vor super. Ich liebe Pflanzen und seit das wieder total hip ist, sich die ganzen "Jungle"-Pflanzen in die Wohnung zu holen, hat es auch bei mir wieder angefangen. Meine ganze Wohnung ist jetzt voller Pflanzen und ich habe sogar schon Pflanzenkaufverbot! (lacht) Aber wenn ich welche geschenkt bekomme, kann ich natürlich nichts dagegen tun! Was andere Trends angeht: Eine Zeit lang war Rosa total in, das mag ich auch sehr und habe es für mich übernommen. Ein Trend, den ich überhaupt nicht gut finde, gibt es eigentlich nicht. Natürlich gefällt einem nicht alles, aber das ist ja auch immer Geschmackssache. Mein Motto ist: Erlaubt ist, was gefällt. Viele Designerstücke sind sehr teuer und man sollte sich eine Anschaffung gut überlegen. Bei welchen Teilen lohnt sich für dich die Investition? In gewisse Stücke sollte man auf jeden Fall investieren. Meine nächste Anschaffung ist eine große String-Wand für das Arbeitszimmer. Die kostet natürlich sehr, sehr viel Geld, aber das sind Anschaffungen fürs Leben, die nicht an Wert verlieren. Es lohnt sich, in gute Basics von hoher Qualität zu investieren, von denen man lange etwas hat - eine Couch, ein solider Esstisch, ein tolles Bücherregal wie die String-Wand. Es geht auch darum, auf Nachhaltigkeit und Produktionsbedingungen zu achten. Deshalb kann man viele Designerstücke auch sehr gut gebraucht kaufen - denn die verlieren einfach nicht an Wert und Qualität. Hast du Tipps, wo man gute Stücke findet? Schnäppchen finde ich oft auf ebay Kleinanzeigen oder auf dem Flohmarkt. Natürlich gibt es aber auch wirklich schöne Läden, die sich darauf spezialisiert haben, alte Möbel zu verkaufen. Besonders in Köln gibt es tolle Läden, sei es "Geliebte Möbel", "Exquisit" oder "GrünBlauGrau" in Ehrenfeld. Die haben immer super coole Sachen, die auch schon eine Geschichte haben, das mag ich sehr! Mal angenommen, du könntest nur ein einziges Stück aus deiner Wohnung retten. Was würdest du mitnehmen? Abgesehen von meinen Katzen? (lacht) Auf jeden Fall irgendein Erbstück. Mein Mann würde wahrscheinlich den Fernseher retten, ich mein Küchenregal. Das ist ein Erbstück, da steckt viel Herz drin und ich liebe es einfach. Ich könnte es nicht verkraften, wenn das weg wäre! Und zum Schluss verrate uns noch: Wie sieht deine Lieblingsecke zuhause aus? Meine Lieblingsecke ist im Schlafzimmer, dort wo ich eine halbrosa Wand habe. Davor steht abwechselnd mein großer Kaktus, mein Rattan-Stuhl oder das Katzen-Tipi. Vor der rosa Wand sehen die Sachen einfach so schön aus! Ich brauche aber auch Abwechslung und könnte mir nicht vorstellen, 30 Jahre mit der gleichen Schrankwand zu wohnen. Ab und zu bekomme ich einen Rappel, dann werden alte Sachen verkauft und Neues muss her, weil ich gewisse Teile nicht mehr sehen kann. Liebe Antonia, wir danken Dir für das spannende Interview und die inspirierenden Einblicke in deine schöne Wohnung!
Mehr über unser Netzwerk mit interessanten Persönlichkeiten, neuen Shops und coolen Labels findest du hier. Hast du noch Fragen an Antonia, die wir hier nicht beantworten konnten? Dann hinterlass uns einfach einen Kommentar unter diesem Artikel und wir leiten deine Frage gerne weiter! Fotos: Antonia Schmitz Von zartem Pastell-Grau-Grün bis hin zum dramatischen, fast undefinierbaren Blau-Grün, die aktuell hippste Farbe wurde sich von Mutter Natur abgeguckt. Aber warum finden wir Grün in den verschiedensten Nuancen gerade alle so toll? Doch nicht nur, weil die Interior-Zeitschriften und Blogs uns das vorschreiben. Man muss kein Psychologe sein um zu wissen, dass die Farbe innere Ruhe vermittelt – allein schon der Blick raus ins Grüne hilft uns, Stress zu bewältigen und zu regenerieren. Deshalb assoziieren wir wohl auch so viel Positives damit. Für den Ur-Mensch in uns bedeutet Grün etwas ganz existenzielles: Leben. Denn wenn früher die ersten Blätter sprossen, gab es endlich wieder fruchtbare Felder und somit Nahrung. Aber jetzt mal wieder zurück in die Interior Welt: Wir haben für dich die schönsten Inspirationen von Räumen, in denen die Farbe Grün an den Wänden zum Einsatz kommt, zusammengestellt. Hier geht’s zu unserer Pinnwand. Unser Tipp: Die meisten Grüntöne können gut mit hellrosa und weiß kombiniert werden, um einen frischen Look zu erzeugen.
Mut zur Farbe: Würdest du Grün als Wandfarbe ausprobieren oder hast eine deiner Wände schon so gestrichen? Wenn ja, wo? Wir freuen uns über deinen Kommentar! Fotos: Norrgavel / Alvhem / Stephanie Duval via Roomin / Dwell |