Hohe Wände, zarter Stuck, schöne Holzdielen – Bloggerin Lisa von „It’s pretty nice“ lebt einen wahrgewordenen Altbau-Traum: Auf rund 90 Quadratmetern darf sich die in Berlin lebende Stylistin und freie Fotografin tagtäglich kreativ austoben. Im Interview verrät Lisa, was sie an ihrer Wohnung besonders liebt und wie sie es geschafft hat, ihre Interior-Leidenschaft zum Beruf zu machen. STECKBRIEF FÜR IT'S PRETTY NICE Lisa aus Berlin Selbstständige Fotografin und Interior Stylistin Wohnt auf 90qm in einer 3-Zimmer-Altbauwohnung Blog | Instagram | Facebook | Pinterest Wie kann eine schöne Wohnung dein Lebensgefühl positiv beeinflussen? Ein gemütliches Wohnzimmer, ein aufgeräumter Arbeitsplatz, ein cleanes Schlafzimmer – für mich spielen alle diese Dinge eine große Rolle, damit ich mich in meinem Zuhause richtig wohl fühle. Wir verbringen so viel Zeit in unseren eigenen vier Wänden, da sollte die Einrichtung gut durchdacht sein und dafür sorgen, dass wir diese Zeit rundum genießen können. Und damit meine ich nicht nur, dass es einem optisch gut gefällt, ich achte auch immer darauf, dass alle nötigen Funktionen erfüllt werden. Wenn man sich diese Zeit beim Einrichten nimmt, wird man auf jeden Fall tagtäglich belohnt. Als Interior-Blogger hat man meist auch einen guten Überblick über aktuelle Trends. Welche gefallen dir besonders gut? Das Thema Trends versuche ich nicht immer ganz so streng zu sehen und mache deshalb auch nicht jeden Trend mit. Viel wichtiger finde ich, dass jeder Mensch seinen eigenen, persönlichen Stil findet und in seiner Einrichtung auch etwas von seinem Charakter wiedergibt. Aber natürlich gibt es auch Trends die mir sehr gut gefallen. Auch in diesem Jahr ist zum Beispiel das Thema „Urban Jungle“ noch aktuell, mit dem ich mich sehr gut identifizieren kann. Du machst gerne DIY-Projekte. An welchem erfreust du dich nach wie vor besonders? Das stimmt, manchmal muss man einfach selbst ran, wenn man alle seine Vorstellungen in einem Produkt vereinen möchte. Ein Projekt an dem ich mich nach wie vor noch sehr erfreue, ist unser selbstgebautes Bettgestell aus Holzplatten. Das Projekt haben wir so lange aufgeschoben und am Ende war es doch ganz leicht und hat den Raum komplett verändert. Du hast auch einen eigenen Online-Shop. Wie gehst du bei der Auswahl deiner Produkte vor? Genau, mein Online-Shop Hej Home ist aktuell ein Projekt in das ich sehr viel Zeit und Liebe investiere und bei dem ich meinen Stil und meine Liebe zum Thema Einrichten zusätzlich ausleben kann. Bei der Produktauswahl spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle. Zum Einen gehe ich natürlich immer etwas nach meinem eigenen Geschmack, zum Anderen ist mir auch eine besonders hochwertige Verarbeitung der Produkte wichtig. Wir (Hej Home ist mittlerweile ein Zwei-Frau-Unternehmen) unterstützen aber auch sehr gerne kleine, unbekanntere Labels und arbeiten zur Zeit auch an den ersten Kollaborationen mit Designern. Es bleibt also auf jeden Fall spannend! Du lebst in einer schönen Berliner Altbauwohnung. Ist das ein Einrichtungstraum oder gibt es dort auch Ecken, die sich schwieriger gestalten lassen? Für mich ist es auf jeden Fall ein Einrichtungstraum. Die hohen Decken, der zarte Stuck, die knatschenden Holzdielen – das liebe ich einfach. Auf die Raufasertapete und das altmodische Bad könnte ich wiederum verzichten, aber so ist das eben bei Mietwohnungen. Welche Stilrichtungen magst du besonders gerne und warum? Ich kann mich ganz klar mit dem skandinavischen Stil identifizieren und mag dieses leichte, minimalistische Wohngefühl ganz einfach. Obwohl der Stil viele cleane und helle Farben vertritt, wirkt die Einrichtung durch warme und natürliche Holztöne trotzdem sehr gemütlich. Interior Design ist bisweilen auch etwas kostspielig. Was sind deine Tipps und Tricks für eine aufregende Einrichtung bei schmalem Budget? Ich denke die Mischung macht’s. Es spricht absolut nichts dagegen bei den Basics auch mal auf die beliebte Möbelhauskette zurückzugreifen und sich dann eher ab und zu mal ein besonderes Designstück zu gönnen. Kombiniert man das ganze noch mit Vintage-Stücken vom Flohmarkt und DIY-Projekten, kann man eigentlich nichts falsch machen und schont auch das Budget etwas. Welche Projekte stehen demnächst in deiner Wohnung an? Als nächstes möchte ich mich an unseren Badezimmer Fußboden machen. Hier müssen dringend die orangen Fliesen mit einer schlichteren Lösung versteckt werden ;). Welches Stück in deiner Wohnung könnte dir niemand ausreden?
Puh, sehr gute Frage. Ich hänge tatsächlich sehr an meinem Hay Tray Table, da dieser das erste Stück ist, das ich mir damals als Studentin einfach „gegönnt“ habe. Ansonsten sind es eher Kleinigkeiten in der Küche, die ich von meiner Oma geerbt habe. Solche Stücke mit Geschichte möchte man natürlich nicht mehr hergeben. Wie sieht deine Lieblingsecke zu Hause aus? In der kalten Jahreszeit ist das Schlafzimmer mein absoluter Rückzugsort. Das Bett steht bei uns direkt am Fenster und das ist einfach sehr gemütlich, besonders wenn es draußen stürmt und regnet. Ein heißer Tee und ein gutes Buch sind dann alles, was ich noch brauche. Liebe Lisa, wir danken Dir ganz herzlich für das schöne Interview und die vielen Einblicke in dein tolles Zuhause! Weitere Interviews mit interessanten Persönlichkeiten und Artikel über neue Shops und coole Labels findest du in unserem Magazin unter "Netzwerk". Hast du noch Fragen an Lisa, die wir hier nicht beantworten konnten? Dann hinterlass uns einfach einen Kommentar unter diesem Artikel! Fotos: Lisa Reck
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Beim Einrichten wird man sich zwangsläufig mit der Frage nach den Materialien der ausgewählten Produkte auseinander setzen. Zusammen mit der Verarbeitung sind sie ausschlaggebend für Qualität, Belastbarkeit und nicht zuletzt Aussehen und Haptik deines Interiors. Bei INDECORATE geben wir Materialien natürlichen Ursprungs gerne den Vorzug. Warum das so ist, erklärt dir heute unsere Interior Designerin Birthe aus Hamburg. Als Gründerin des skandinavisch inspirierten Interior-Labels Lundkvist Home & Living, welches ausschließlich Naturmaterialien verarbeitet, ist sie hierfür nämlich echte Expertin: "Natürliche Materialien im eigenen Zuhause einzusetzen ist wesentlich gesünder, schöner und nachhaltiger. Wir leben und schlafen in unseren vier Wänden und halten uns ziemlich viel in geschlossenen Räumen auf. Umso wichtiger ist es, dass wir uns für Möbel und Accessoires aus natürlichen Rohstoffen entscheiden. Naturmaterialien wie Holz, Leinen, Baumwolle oder Wolle tragen zu einem besseren Raumklima bei und erhöhen somit die Wohnqualität. Das hat dementsprechend eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit und unser körperliches und seelisches Wohlbefinden." "Zudem sind natürliche Rohstoffe, die gut verarbeitet sind, generell hochwertig und auch sehr langlebig. Massives Holz kann immer wieder aufgearbeitet werden, Leinen kann kochend heiß gewaschen werden und wird mit der Zeit immer schöner. Wolle lässt sich ebenfalls gut reinigen ohne stark an Qualität zu verlieren. Heimtextilien aus natürlichen Fasern sind Produkte für die Ewigkeit und dazu kommt noch, dass die Optik und Haptik einmalig ist. Die besonders charmanten Oberflächen und Strukturen von Naturmaterialien tragen dazu bei, dass ganz viel Behaglichkeit und Wärme in deinen Räumen entstehen kann. Als Einrichtungselemente sorgen sie für eine gemütliche Atmosphäre und sind somit für keinen Interior Designer bei der Wohnraumplanung wegzudenken. Pflanzliche Naturmaterialien sind außerdem sehr nachhaltig und fair. Rohstoffe, die natürlich nachwachsen und ohne chemische Prozesse verarbeitet werden können, sind nicht nur für unsere Umwelt gut, sondern langfristig auch für uns. Mit solch schönen Materialien holen wir uns ein Stück Natur in unser Zuhause und haben sehr lange Zeit Freude daran." Mehr über Birthe und ihre selbst entworfenen Produkte erfährst du auf der Website von Lundkvist. Dort kannst du auch ein wenig stöbern und dich inspirieren lassen. Wenn du dein Zuhause oder Büro mit uns gestaltest, erhältst du übrigens exklusive Rabatte bei Lundkvist. Und jetzt verrate uns: Wo in deinem Zuhause kommen Naturmaterialien zum Einsatz? Schwörst du ebenso darauf, wie wir?
Hohe Wände, Dielenboden, Flügeltüren – fast 25.000 Follower lassen sich mittlerweile von Johannas Instagram-Account und ihren Interior-Ideen inspirieren. Im Interview verrät uns @mintundmeer, was sie an ihrer Altbauwohnung im Norden Deutschlands besonders schätzt und welche Projekte demnächst in ihren vier Wänden anstehen. STECKBRIEF FÜR MINTUNDMEER Johanna aus Kiel Studentin Wohnt auf 74qm in einer 3-Zimmer-Altbauwohnung mit großem Balkon Blog | Instagram | Facebook | Pinterest Was ist gutes Interior Design für dich? Das ist eigentlich sehr unterschiedlich. Wenn jemand zum Beispiel Künstler ist und eine super schöne Wohnung hat, die voll ist mit Malsachen und Staffeleien, dann kann das für mich genauso schön sein wie eine ganz minimalistische Wohnung. Ich finde, es muss immer zum Menschen passen! Auf was in deiner Wohnung könntest du auf keinen Fall verzichten? Was für eine schwierige Frage! Meine Schiebetür! Und auch auf meinen türkisen Schrank, den ich hier stehen habe. Den habe ich von meiner Oma geerbt. Wobei hier natürlich auch die Sache ist: Ich würde sofort darauf verzichten, wenn dafür meine Oma wieder da wäre. Wenn du für den Rest deines Lebens wählen müsstest: Altbau oder Neubau? Altbau! Ich finde Neubauwohnungen zwar grundsätzlich praktischer. Das sehe ich auch gerade bei Verwandten. Sie bauen aktuell und können so natürlich alles bestimmen: Wo soll welche Wand sein, wie groß soll die Fernsehecke sein, wo soll ein Regal eingelassen sein – das ist natürlich super praktisch! Aber ich finde Altbau einfach charmanter. Es gibt ja teilweise Altbau-Wohnungen mit einem riesengroßen Kachelofen, das wäre irgendwann mal mein Traum! Was bewunderst du an fremden Wohnungen besonders? Ich bewundere immer, wenn Menschen ihren eigenen Stil gefunden haben. Es gibt ja Architekturzeitschriften oder zum Beispiel die Kinfolk, in denen man perfekt gestylte Architekten-Wohnungen sieht. Klar, die sind toll, aber so unnahbar. Ich finde es hingegen toll, wenn die Menschen aus dem, was sie haben, etwas Tolles rausholen. Igor hat ja beispielsweise eine relativ kleine Wohnung, aber er hat den Platz so gut genutzt und sich einen gemütlichen Dschungel geschaffen. Auch die Wohnung von Maren ist eigentlich ein weißes Blatt Papier – und sie hat so viel daraus gemacht und es so liebevoll und cool eingerichtet. Es ist super, wenn Leute selber Sachen machen und Ideen umsetzen. Wenn du dir einen Design-Klassiker aussuchen dürfest, der direkt in deine Wohnung einzieht – welcher wäre das? Der Lounge-Chair von Vitra, dieser riesengroße, unglaublich teure Sessel. Ich wüsste ehrlich gesagt gar nicht, wo der hier stehen sollte, aber wenn ihn mir jemand schenken würde, würde ich nicht Nein sagen. Oder der Y-Chair, den finde ich auch total schön. Zwischen den beiden müsste ich das dann wohl ausmachen. An was kannst du dich nicht sattsehen? Ich mag diesen eklektischen Style, wenn man viele verschiedene Stilrichtungen mixt und das dann immer wieder etwas bricht. Dennoch sieht es total harmonisch aus. Ich finde es sehr spannend, wenn das Auge immer wieder etwas Neues entdecken kann. Aber auf eine gewisse Art und Weise ist es auch immer total schön, ganz weiße und cleane Wohnungen zu sehen. Die haben immer etwas, gerade im Kontrast zu einem Altbau. Aber grundsätzlich finde ich das Eklektische, bei dem man sich auch farblich mal etwas traut (das tue ich ja meistens eher nicht so), total bemerkenswert. Auch Samtmöbel – super spannend! Oder Boho-Wohnungen mit Baldachin und Steppdecken, wirklich irre! Welche Projekte stehen bei dir in der Wohnung demnächst an?
Was mir in unserer Wohnung wirklich ein Dorn im Auge ist, das ist unsere Küche. Sobald ich ein Foto bei Instagram poste und dazu schreibe „Meine Küche ist so doof“, finden sie immer alle ganz gut. Aber da habe ich natürlich auch die Belichtung geändert, das Foto heller gemacht und alles im besten Winkel fotografiert – aber in Realität fällt das Ding wirklich fast auseinander und ist nicht mehr zeitgemäß. Den Raum schick zu machen steht auf meiner Agenda für 2017 ganz oben. Für mein Arbeitszimmer müsste ich allerdings auch noch etwas Neues bauen. Dort stapeln sich momentan meine Bücher, die brauchen ein neues Heim. Dazu schwirren mir noch ein paar andere Sachen im Kopf herum, aber da müsst ihr euch dann überraschen lassen. Was ist deine Lieblingsecke zuhause? Am liebsten mag ich es, morgens mit einem Kaffee im Bett zu sitzen und durch die Schiebetür ins Wohnzimmer zu sehen. Das sind morgens immer so meine fünf Minuten – nochmal zum durchatmen, Kaffee trinken und dann kann’s losgehen! Liebe Johanna, wir danken Dir für das schöne Interview und die inspirierenden Einblicke in deine Traum-Wohnung – wir sind gespannt, was du als nächstes umsetzt! Mehr über unser Netzwerk mit interessanten Persönlichkeiten, neuen Shops und coolen Labels findest du hier. Hast du noch Fragen an Johanna, die wir hier nicht beantworten konnten? Dann hinterlass uns einfach einen Kommentar unter diesem Artikel! Fotos: mintundmeer Es tut sich wieder etwas im INDECORATE Partnernetzwerk! Heute haben wir ein Porträt der besonderen Art für dich: Wir präsentieren den britischen online Möbel-Shop Made.com im Rahmen einer Home Story. Made macht "hochwertige Designermöbel bezahlbar" und hat eine schöne Auswahl an Möbeln, Accessoires und Beleuchtung für die unterschiedlichsten Geschmäcker. Lest hier, wie die Interior Bloggerin Jenny Kakoudakis ihre Wohnung mit Hilfe von Made in einen wahren Farbtraum verwandelt hat! Jenny Kakoudakis lebt mit ihrer Familie in Surrey, England. Das Einfamilienhaus, welches sie mit ihrem Mann und Sohn George bewohnt, war zwar neu saniert aber dennoch ein Alptraum für die Interior-Liebhaberin: texturierter Deckenputz (ein großer Trend im Großbritannien der achtziger und neunziger Jahre); des Maklers Lieblingswandfarbe (Magnolienweiß) und braune Auslegeteppiche sind nicht gerade das, was Jenny sich unter "Home Sweet Home" vorgestellt hat. Und so musste Veränderung her. Mit Hilfe von satten, dunklen Wandfarben, gemusterter Tapete und ausgewählten Möbeln und Accessoires, zum Beispiel von Made, erstrahlt Jennys Zuhause heute in neuem Glanz. Ihr Tipp: Juwelfarben werden durch dunkle Wände richtig in Szene gesetzt. Sie liebt smaragdgrüne und rubinrote Elemente vor dunkelgrauen Wänden. Im Wohnzimmer setzt sie bunte Velourkissen von Made ein, um dem Raum noch mehr Charakter zu verleihen. Jennys Lieblingszimmer? Das Büro. Hier schreibt sie ihren Blog, Seasons in Colour, und ist mächtig stolz auf den „Girl Boss“ Vibe, dem sie den Raum verliehen hat. Wir lieben die kleinen Aufbewahrungsbehälter aus Messing von Made und die schicke Schreibtischlampe. Ganz besonders gut gefällt uns auch das Kinderzimmer – mit dem Hai-Sessel Rodnik, in dem Sohn George pro Woche (!) mehrere Bücher verschlingt. Was die Zukunft des Interior Designs angeht, sagt Jenny, dass Menschen zunehmend eklektischer Wohnen werden – sie wollen etwas Luxus in ihren vier Wänden und nicht alles von der Stange. Daher bieten sich Händler wie Made mit ihrer Produktpalette gut an. Wir sind überzeugt, du auch? Dann ab auf die deutsche Seite von Made.com zum Stöbern: www.made.com/de! Wenn du dein Zuhause oder Büro mit uns gestaltest, erhältst du übrigens exklusive Rabatte bei Made. Und jetzt verrate uns: Welches der wunderschönen Zimmer von Jenny gefällt dir am besten?
Fotos: made.com Wer sind eigentlich die Personen hinter INDECORATE? Diese Frage beantworten wir im Rahmen unserer "Meet..."-Serie, in der wir dir unsere Interior Designer, Fotografen und Team-Mitglieder einzeln vorstellen. Heute erfährst du alles über Adeline, die uns im Interview Rede und Antwort gestanden hat. Adeline absolvierte ein fünfjähriges Diplom-Studium in Innenarchitektur an der Kunsthochschule Toulouse in Frankreich, bevor sie 2008 nach Berlin kam, um mehrere Jahre bei einer Agentur Ausstellungen zu gestalten. Jedoch lag ihre Leidenschaft stets im vielfältigeren Bereich der Innenarchitektur: Farben stimmig kombinieren, durch den gekonnten Einsatz von Licht Atmosphäre schaffen und durch die richtige Möbel-Auswahl stilvolle Räume gestalten. So sammelte Adeline zunächst Erfahrung als Freelancerin, bevor sie im Januar 2014 ihr eigenes Innenarchitektur-Studio eröffnete. Adeline, wie bist du zum Interior Design gekommen – war es ein Kindheitstraum, passender Broterwerb oder eine Mischung aus beidem? Meine Oma hat mich da sehr beeinflusst. Als ich noch ganz klein war, erzählte sie mir liebevoll, wie sie ihre Vorhänge ausgewählt hatte, warum die Tapeten gut zusammen passen und Geschichten über ihren Krimskrams. Alles war so perfekt hingestellt! Klassisch, symmetrisch. Ich war von ihrer Einrichtung fasziniert. In meinem Kinderzimmer habe ich ständig die Möbel verstellt, um neue Layouts auszuprobieren. Es war mir immer klar, dass ich einen kreativen Beruf lernen wollte. Aber erst mit 16 habe ich gesagt: "Ich will Innenarchitektin werden!". Wo und wie lebst du zurzeit? Wie sieht es bei dir Zuhause aus? Seit fünf Jahren wohne ich in einer Altbauwohnung mit Jugendstil-Details in Berlin Friedrichshain. Jahrelang habe ich schöne Vintage-Möbel auf dem Flohmarkt erstanden, aber heute stehe ich immer mehr auf moderne Linien. Ich versuche, dass alles seinen Platzt hat. Wenn ein Raum ordentlich ist, erscheint er sofort harmonischer. Außerdem habe ich mir einen grünen Daumen antrainiert. Mittlerweile sind meine Pflanzen riesig! Seit einem Jahr wohnt mein Freund bei mir. Wir haben beide an Kunsthochschulen studiert, an jeder Wand hängen Bilder, Siebdrucke, Poster... Momentan renovieren wir die Küche, der Boden ist jetzt Schwarz und die Fronten werden Smaragdgrün! Du lebst nun schon einige Jahre in Berlin, kommst aber ursprünglich aus Frankreich. Wie haben sich diese verschiedenen Welten auf deine Arbeit als Designerin ausgewirkt? Jede Region Frankreichs hat ihre Besonderheiten. Wo ich herkomme ist es ländlich und es ist nicht wirklich viel los. Die Natur ist allgegenwärtig. Ab und zu stößt man auf große Schlösser, in denen die Aristokraten aus Paris früher den Sommer zum Jagen verbracht haben. Beim Besuch in einer dieser Schlösser entdeckten wir klassische Innenräume mit dekorativen Spiegeln, raffinierten Stoffen an den Wänden und feinen Polstermöbeln. Vielleicht erklärt das meine liebe für Symmetrie und Zimmerpflanzen? Ich kann verstehen, dass viele Berliner nach so vielen Jahren des DDR-Stils auf minimalistische Designs stehen. Persönlich habe ich aber kein Bedürfnis nach weißen Wänden und auch keine Angst mit dunkleren Wandfarben oder ausdrucksvollen Tapeten zu dekorieren. Welcher aktuelle Interior-Trend gefällt dir besonders gut? Mir gefällt der Metallic-Trend mit Messing, Chrom und Kupfer sehr. Als Detail an einem Möbelstück oder als Accessoire können sie eine Einrichtung hübsch abrunden. Beim Interior Design ist es wichtig, verschiedene Materialien zu mischen, sobald das Farbkonzept steht. Dieser Trend schafft auch Kontrast. Ein Wohnzimmer mit vielen verschiedenen weichen Textilien kann mit einigen Messing-Objekten auf dem Couchtisch total edel aussehen! Wenn du dir einen Auftrag wünschen könntest – wie würde dieser aussehen? Ich würde sehr gern ein Restaurant einrichten. Ein Konzept für ein Café habe ich bereits gemacht, aber die Herausforderung einen Raum, in dem man primär isst, zu gestalten, scheint mir sehr interessant. Ich würde besonders auf das Licht-Konzept achten. Die Gäste sollten sich wohl fühlen, mit einer gemütliche Atmosphäre, und gleichzeitig die leckeren Gerichte sehen können. Was macht in deinen Augen gutes Interior Design aus? Für mich ist gutes Interior Design, wenn man einen Raum betritt und sich sofort wohl fühlt. Die Funktionalität ist wesentlich, alle Anwendungen des Raumes sollen einfach sein. Bei Privaträumen finde ich es schön, wenn man die Persönlichkeit des Bewohners spüren kann. Es müssen keine teuren Sachen sein, viel wichtiger ist, dass alles harmonisch gestellt ist. Hast du einen Lieblingsfarbton, an dem du dich nie satt siehst? Alle Grau-Blau- bis Grün-Blau-Töne finde ich sehr reizend! Diese Farbe im Hintergrund und dann ein neongelbes Möbelstück davor. Eine meiner Lieblingskombinationen! Welches Produkt oder Material hast du zuletzt entdeckt, dass dich besonders begeistert hat? Auf einer Architektur-Messe habe ich die Produkte von Pyrolave entdeckt. Sie schneiden vulkanischen Lavastein und glasieren ihn mit trendigen Farben. Durch die Dunkelheit des Steins und der Transparenz der Glasur wirken die Farben wunderschön tief! Damit kann man dann Tische, Tresen oder Fußböden gestalten. Farbiges Sofa oder farbige Accessoires? Farbiges Sofa.
Matt oder glänzend? Eine Mischung aus beidem. Ich liebe Kontrast! Boho Look oder Scandinavian Style? Boho Look. Einfarbige Wand oder gemusterte Tapete? Beides gefällt mir. Aber einfarbige Wände sind besser um die Möbel hervor zu heben. Hay J77 Chair oder Vitra Wire Chair DKR? Hay J77 passt besser zu meinem Stil. Schnittblumen oder Topfpflanze? Ab und zu Schnittblumen, aber Topfpflanzen müssen sein! Du möchtest Adeline für eine Einrichtungsberatung zu Dir nach Hause holen? Dann fülle einfach unser Anfrageformular aus und gib Adeline als Deine Wunsch-Designerin an. Mehr über unsere Interior Designer kannst Du hier erfahren. Fotos: Adeline Labord / Vincent Roux / M-Store Über 17 Millionen Fotos kursieren mittlerweile schon auf Instagram alleine zum Hashtag #interior. Doch wer sind all diese Fans des Schönen Wohnens überhaupt und was begeistert sie? Wir wollen dir künftig einige von ihnen etwas näher vorstellen und herausfinden, wer sich hinter den schönen Accounts von Bloggern, Designern und Interior-Liebhabern verbirgt. Nach Bloggerin Maren aus Köln, haben wir uns diesmal mit Antonia von Craftifair - ebenfalls aus Köln - getroffen. Sie verrät uns im Interview, wie sie Inspiration für ihre tollen Do-it-Yourselfs findet und wo sie nach coolen Vintage-Stücken für ihre Wohnung sucht. STECKBRIEF FÜR CRAFTIFAIR Antonia aus Köln Arbeitet als Content Creator & Online Marketer Lebt in einer Altbauwohnung Blog | Facebook | Instagram | Pinterest Wie hast du gemerkt, dass dir schönes Wohnen und ein gelungenes Interior Design am Herzen liegen? Eine kreative Ader hatte ich eigentlich schon immer und sie liegt auch bei uns in der Familie. Meine Mutter war sehr affin was Wohnungseinrichtung betrifft, genauso wie meine Oma. Das habe ich so von Zuhause mitbekommen. Bei der ersten Studentenbude habe ich noch nicht so viel Wert darauf gelegt, da musste es erst einmal günstig sein und praktisch. Als ich mit meinem jetzigen Mann in unsere erste eigene Wohnung gezogen bin, haben wir dort alles zusammengewürfelt: seine Sachen, meine Sachen, alles durcheinander und irgendwann dachte ich mir „Da muss was passieren!“. Nach und nach habe ich den alten Kram verkauft, gespendet oder verschenkt und gegen schöne Sachen ausgetauscht. So wurde meine Leidenschaft zum Einrichten noch größer! Ich habe gemerkt, dass das total mein Ding ist, meinen Blog gestartet und jetzt ist es sozusagen meine Passion. Was macht gutes Interior Design für dich aus? Ich finde es total wichtig, nicht nur Sachen zu kopieren, die man irgendwo gesehen hat, sondern auf jeden Fall seinen eigenen Stil einzubringen. Man sollte erkennen, wer dort wohnt und welche Persönlichkeit hinter dem Menschen steckt. Dabei kommt es auch nicht darauf an, super teure Möbel zu kaufen oder lauter angesagte Designer-Stücke, sondern viel mehr auf die Kombination. So lässt es sich auch ganz easy mit Ikea-Stücken, Flohmarkt-Funden und hier und da einem Designer-Teil arbeiten. Die Mischung macht es einfach! Romantischer Landhaus-Stil, Mid-Century oder clean und skandinavisch, welchem Einrichtungsstil bist du verfallen? Diesen sehr minimalistischen skandinavischen Stil schaue ich mir wirklich sehr gerne an, bei dem alles sehr clean und farblos gehalten ist. Das finde ich sehr schön. Meinen eigenen Stil bezeichne ich selbst immer als eine Mischung aus Skandinavisch, Vintage und einem Hauch Boho. So hat man dieses Minimalistische, aber auch ein paar Farbtupfer und ein bisschen Vintage. Du machst sehr gerne DIYs und setzt Projekte in der Wohnung um. Woher bekommst du deine Inspiration? Natürlich oft aus dem Internet! Von anderen Blogs, von Pinterest oder Instagram, das sind tolle Inspirationsquellen! Die besten DIY-Ideen bekommt man aber eigentlich in den Situationen, in denen man gerne etwas hätte oder etwas braucht, was gerade nicht da ist. Dann überlegt man, wie man es selbst machen könnte oder wie man aus einem vorhandenen Stück etwas noch Schöneres machen kann - quasi aus der Not heraus. Wir bauen uns gerade ein neues TV-Board selbst und hatten da am Anfang gewisse Sachen im Kopf, aber konnten es nicht finden oder es hat ein Vermögen gekostet. Dann liegt der Gedanke nahe, es einfach selbst zu bauen. Dann wird geplant und getüftelt und schließlich kommt hoffentlich etwas Gutes dabei raus! Gibt es aktuell einen Interior-Trend, den du besonders magst (oder auch gar nicht magst)? Auf den Pflanzentrend bin ich total aufgesprungen! Den finde ich auch nach wie vor super. Ich liebe Pflanzen und seit das wieder total hip ist, sich die ganzen "Jungle"-Pflanzen in die Wohnung zu holen, hat es auch bei mir wieder angefangen. Meine ganze Wohnung ist jetzt voller Pflanzen und ich habe sogar schon Pflanzenkaufverbot! (lacht) Aber wenn ich welche geschenkt bekomme, kann ich natürlich nichts dagegen tun! Was andere Trends angeht: Eine Zeit lang war Rosa total in, das mag ich auch sehr und habe es für mich übernommen. Ein Trend, den ich überhaupt nicht gut finde, gibt es eigentlich nicht. Natürlich gefällt einem nicht alles, aber das ist ja auch immer Geschmackssache. Mein Motto ist: Erlaubt ist, was gefällt. Viele Designerstücke sind sehr teuer und man sollte sich eine Anschaffung gut überlegen. Bei welchen Teilen lohnt sich für dich die Investition? In gewisse Stücke sollte man auf jeden Fall investieren. Meine nächste Anschaffung ist eine große String-Wand für das Arbeitszimmer. Die kostet natürlich sehr, sehr viel Geld, aber das sind Anschaffungen fürs Leben, die nicht an Wert verlieren. Es lohnt sich, in gute Basics von hoher Qualität zu investieren, von denen man lange etwas hat - eine Couch, ein solider Esstisch, ein tolles Bücherregal wie die String-Wand. Es geht auch darum, auf Nachhaltigkeit und Produktionsbedingungen zu achten. Deshalb kann man viele Designerstücke auch sehr gut gebraucht kaufen - denn die verlieren einfach nicht an Wert und Qualität. Hast du Tipps, wo man gute Stücke findet? Schnäppchen finde ich oft auf ebay Kleinanzeigen oder auf dem Flohmarkt. Natürlich gibt es aber auch wirklich schöne Läden, die sich darauf spezialisiert haben, alte Möbel zu verkaufen. Besonders in Köln gibt es tolle Läden, sei es "Geliebte Möbel", "Exquisit" oder "GrünBlauGrau" in Ehrenfeld. Die haben immer super coole Sachen, die auch schon eine Geschichte haben, das mag ich sehr! Mal angenommen, du könntest nur ein einziges Stück aus deiner Wohnung retten. Was würdest du mitnehmen? Abgesehen von meinen Katzen? (lacht) Auf jeden Fall irgendein Erbstück. Mein Mann würde wahrscheinlich den Fernseher retten, ich mein Küchenregal. Das ist ein Erbstück, da steckt viel Herz drin und ich liebe es einfach. Ich könnte es nicht verkraften, wenn das weg wäre! Und zum Schluss verrate uns noch: Wie sieht deine Lieblingsecke zuhause aus? Meine Lieblingsecke ist im Schlafzimmer, dort wo ich eine halbrosa Wand habe. Davor steht abwechselnd mein großer Kaktus, mein Rattan-Stuhl oder das Katzen-Tipi. Vor der rosa Wand sehen die Sachen einfach so schön aus! Ich brauche aber auch Abwechslung und könnte mir nicht vorstellen, 30 Jahre mit der gleichen Schrankwand zu wohnen. Ab und zu bekomme ich einen Rappel, dann werden alte Sachen verkauft und Neues muss her, weil ich gewisse Teile nicht mehr sehen kann. Liebe Antonia, wir danken Dir für das spannende Interview und die inspirierenden Einblicke in deine schöne Wohnung!
Mehr über unser Netzwerk mit interessanten Persönlichkeiten, neuen Shops und coolen Labels findest du hier. Hast du noch Fragen an Antonia, die wir hier nicht beantworten konnten? Dann hinterlass uns einfach einen Kommentar unter diesem Artikel und wir leiten deine Frage gerne weiter! Fotos: Antonia Schmitz |